Glasperlen

Interessantes über Glasperlen

Glasperlen wurden schon in frühester Zeit als Schmuck benutzt. Seit etwa 1200 vor Christus beherrscht man z.B. im alten Ägypten die Glasherstellung. In Deutschland findet man die ersten Hinweise auf Glasherstellung bei den Alemannen im der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts nach Christus. Belegt sind in dieser Zeit Produktionsstätten in Köln und Trier.

Die Glasherstellung und –verarbeitung erfordert besondere Kenntnisse und war deshalb ein hoch spezialisierter Zweig. Man braucht Informationen über Rohmaterialien, Temperaturen, Mischungverhältnisse und Verarbeitung und Formung von Glas. Auch das Wiedereinschmelzen ist eine Aufgabe für den Spezialisten. Daneben benötigt man das Wissen und die Resourcen um einen Hochtemperaturofen zu betreiben. Reiner Quarz schmilzt bei 1700°C, deshalb werden Flußmittel zugesetzt, um das Glas später bei niedrigeren Temperaturen verarbeiten zu können. In der Antike wurde als Flussmittel natürliches Soda, das vermutlich aus Ägypten stammte, verwendet. Zusäztlich wurde Kalk zugegeben, bzw. kalkreicher Sand verwendet. Durch die verwendeten Zusätze war die Verarbeitungstemperatur der römischen wie auch der fränkischen Gläser auf ca. 1000°C gesunken.

Ein paar Glasperlen

Sehr viele Glasperlen wurden in Reihengräbern in der Schweiz, Frankreich, Deutschand und Niederlande aus der Merowingerzeit gefunden. Die Bestattungrituale im fränkischen Reich erlaubten es den Toten mit Grabbeigaben zu bestatten. So entdeckte man in den Frauen- und Kinderngräbern umfangreich bunt gefärbten Glasperlenschmuck. In der frühen Merowingerzeit werden die Glasperlen noch aus dem hochwertigeren silikatreichem Glas hergestellt. Die Perlen der älteren Merowingerzeit sind noch aus hochbleihaltigen, qualitativ schlechterem Glas hergestellt, sie enthalten auch Lufteinschlüsse.

Die Merowinger stellten ihre Glasperlen, wie auch heute noch üblich, hauptsächlich mit der Wickelmethode her, indem sie das geschmolzene zähflüssige Glas um einen konischen Eisenstab wickelten. Das ähnelt dann doch sehr dem heutigen Verfahren bei dem Glas auf einen mit einem Trennmittel beschichteten Edelstahlstab gewickelt wird.

Glasperlen gibt es in den vielfältigsten Ausprägungen als Kugel, Walzen in unterschiedlichster Form, Scheiben, usw. Die Formen- und Farbenvielfalt ist einfach unerschöpflich.

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